Samstag, 3. Oktober 2009




Liebe Leserin, liebe Bine!


Ich war ganz schön erschrocken, dass jemand meinen Blog gefunden hat und sich auch noch als Leser registriert hat - hätte ich nie gedacht!


Habe mich sehr gefreut und bin jetzt natürlich motiviert, den blog weiter zu schreiben (statt im Sessel zu sitzen und Socken zu stricken), zumal das Ziel jetzt nicht nur ist, mit der modernen Technik mitzuhalten, sondern auch, die einzige Leserin nicht zu enttäuschen...


Inzwischen habe ich beim Stricken gewisse Fortschritte gemacht. Zumindest behaupte ich das.


Dabei geholfen haben mir die drei Hefte mir dem Titel "Überlieferte Strickmuster aus dem Steirischen Ennstal", die mir meine Buchhandlung freundlicherweise für 6,95 je Band bestellt hat. Eine sehr gute Investition. Es handelt sich um Zugmaschen-Muster, ähnlich wie in der dreibändigen Bibel vom Bäuerlichen Stricken...allerdings meiner Meinung nach viel benutzer-freundlicher für Anfängerinnen - vom Preis ganz zu schweigen. Die drei Bände bauen nicht direkt aufeinander auf und in jedem Band ist ein Modelfleck mit den enthaltenen Mustern abgebildet. Dadurch, dass die Muster nebeneinander gestrickt fotografiert sind, fällt es sehr leicht, die Wirkung verschiedener Musterkombinationen abzuschätzen (grober-feiner, plastischer, weniger plastisch). Ausserdem gibt es auch einige konkrete Anleitungen:


Teil 1: Männerstutzen mit Wadenkeil, Damenjacke 42, Mädchenjacke, Herrenjacke 52, Kinderjacke 3-4 Jahre.


Teil 2: 3 mal Männerstutzen mit Wadenkeil, Männerjacke 50/52, ärmellose Damenjacke 42, Kinderjacke 3-4 Jahre.


Teil 3: Männerstutzen mit Wadenkeil, Bubenstutzen (5-6 Jahre), Damenstrumpf, Männerjacke 50/52, Frauenjacke 42, Bubenjackerl (4-5 Jahre).


Natürlich kann man kreativ sein und Muster, die einem weniger gefallen, durch andere mit ähnlicher Breite ersetzen oder einen anderen Wadenkeil wählen, doch sind diese Anleitungen für den ersten Versuch sehr nützlich.


Allerdings sind alle Socken-Anleitungen ohne Umschläge, sondern mit Mäusezähnchen-Rand, der mir persönlich an Herren-Stutzen seltsam vorkommt und außerdem unpraktisch, zumal dazu geraten wird, einen Gummi einzuziehen. In dem Fall würde ich für den Umbruch nicht eine Lochreihe, sondern eine Linksreihe stricken - dann schaut der Gummi nicht durch.


Wie dem auch sei, ich liebe Umschläge, je prächtiger, desto besser. Und Strumpfband-ähnliche Gummiringe kann man notfalls auch unter den Umschlägen verstecken, sollten die Wadeln zu mickrig sein, den Strumpf oben zu halten. Deshalb stricke ich Umschläge auch zu österreichischen Zugmaschen-Mustern mit Wadenkeil ("Zweifache Kette" aus Band 2 mit einem anderen Strumpf-Muster aus dem selben Band), und das sieht dann so aus wie auf den Bildern.
Natürlich habe ich mich auch beim Strumpf nicht genau an die Anleitung gehalten. Das Muster hört ja meist, je nach Anleitung, irgendwo unter dem Fussknöchel auf, was auch sehr vernünftig ist, da das Muster-Stricken mehr Arbeit macht und auch im Schuh mehr reiben kann als glatt rechts gestrickte Maschen. Hört das Muster zu früh auf, sieht man, je nach Schuh, den ungemusterten Teil, was mir nicht gefällt. Also lasse ich das Muster erst auf der Mitte des Spanns auslaufen, und zwar nicht auf einmal, was wie abgehackt aussieht, sondern spitz zulaufend. Das ist sozusagen meine persönliche Note.